Lebenslauf von Alfred Delp
15. September 1907
Geburt in Mannheim / Wöchnerinnenasyl Luisenheim in C 7, 4 Mutter: Maria Bernauer, katholisch; Vater: Adam Friedrich Delp, evangelisch, kaufmännischer Angestellter in Mannheim, später Dienststellenleiter der Ortskrankenkasse Bensheim in Lampertheim (Die Eltern waren zum Zeitpunkt der Geburt Alfreds nicht verheiratet.)
17. September 1907 Taufe durch Vikar Mutz von der Oberen Pfarrei in Mannheim Familie Delp wohnt in Hüttenfeld (heute ein Ortsteil von Lampertheim)
1913
Einschulung in der gemischten Volksschule in Hüttenfeld
1914
Umzug der Familie nach Lampertheim; Besuch der evangelischen Volksschule
28. März 1921
Konfirmation Trennung von der evangelischen Kirche nach einem Streit mit dem Pfarrer
19. Juni 1921
Erstkommunion
28. Juni 1921
Firmung durch den Mainzer Bischof Hugo
1922
Aufnahme in das Bischöfliche Konvikt („Ketteler – Kolleg“) in Dieburg und die O III des Dieburger Gymnasiums nach Vorbereitung durch den katholischen Pfarrer Unger von Lampertheim; Mitgliedschaft und Gruppenführertätigkeit im Jugendbund Neudeutschland (geistlich geprägt von Jesuiten)
16. März 1926
Abitur (als Prüfungsbester im ersten Dieburger Abiturjahrgang)
22. April 1926
Noviziat der "Gesellschaft Jesu" in Tisis / Vorarlberg; Ausbildung im Jesuitenorden; Studium der Philosophie und Theologie
1935
Erste Veröffentlichung: "Tragische Existenz" (eine Auseinandersetzung mit Martin Heidegger)
24. Juni 1937
Priesterweihe in München durch Kardinal Michael von Faulhaber
4. Juli 1937
Primiz in Lampertheim, St. Andreas
15. Juli 1939
Römischer "Doktor der Philosophie"
ab Juli 1939
Mitarbeit im Redaktionsteam der Jesuitenzeitschrift "Stimmen der Zeit"; Prediger in St. Michael in München; rege Vortragstätigkeit in ganz Deutschland zu Themen der Seelsorge und zur kirchlichen Soziallehre 18. April 1941 Beschlagnahmung des Hauses "Stimmen der Zeit" durch die Gestapo
Juni 1941
Delps Antrag um Aufnahme in die "Reichsschrifttumskammer" wird abgelehnt. Kirchenrektor an St. Georg in München-Bogenhausen (Pfarrei Heilig Blut); Vorbereitung mehrerer Veröffentlichungen; intensive Seelsorgstätigkeit
ab Frühjahr 1942
Mitarbeit im "Kreisauer Kreis" (durch Vermittlung seines Provinzials Augustin Rösch)
28. Juli 1944
Verhaftung in München-Bogenhausen durch die Gestapo (in Zusammenhang mit der Verhaftungswelle nach dem Attentat vom 20. Juli); Überführung nach Berlin (Gestapo-Gefängnis Lehrter Straße)
ab 27. September 1944
in der Haftanstalt Berlin-Tegel; Kassiber
8. Dezember 1944
Profess (Ordensgelübde) in der Haftanstalt
11. Jan. 1945
Todesurteil durch den Volksgerichtshof (Vorsitzender: Roland Freisler) wegen Hoch- und Landesverrats
2. Februar 1945, etwa 15 Uhr:
Hinrichtung durch den Strang in Berlin-Plötzensee (gemeinsam mit Carl Goerdeler und Johannes Popitz)
Weitere Informationen Eine gründliche Darstellung von Delps Leben und eine Einführung in seine Schriften bietet:
Roman Bleistein, Alfred Delp. Geschichte eines Zeugen. Verlag Josef Knecht, Frankfurt am Main 1989 Eine neue, auch für jüngere Menschen lesbare Darstellung: Günther Saltin, Durchkreuztes Leben. Alfred Delp: Weg - Kampf - Opfer. Bernhardus-Buchhandlung Mannheim 2. Auflg. / 2005
.